Faszination Segelflug – das lautlose Abenteuer
Segelfliegen ist ein Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit. Am natürlichen Vorbild der Vögel gleiten wir durch die Luft, ohne Motorengeräusche, nur getragen von Aufwinden, welche aus günstigen Luftverhältnissen, der Sonneneinstrahlung und den Geländeformen entstehen – das zu erfahren, ist ein unglaublich beruhigendes und majestätisches Erlebnis! Es ermöglicht uns die Welt aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Ohne Alltagssorgen und Stress können wir die Schönheit der Natur in einer reinen Form genießen. Die Herausforderung, die Kunst des Segelfliegens zu meistern, fühlt sich äußerst befriedigend an. Es ist ein Gefühl voll Erhabenheit und Freude. Man erlebt sich selbst mit der Natur im Einklang. Segelfliegen ist eine einzigartige und faszinierende Erfahrung, die viele Menschen als besonders schön erleben und pure Begeisterung dafür empfinden – ein Leben lang. Es ist Fliegen in Reinform, wie es unsere Natur vor tausenden von Jahren hervorgebracht hat. Dank moderner, aerodynamischer Flugzeuge können wir Menschen uns diese Art der Fortbewegung zunutze machen und an einem guten Tag hunderte Kilometer zurücklegen ohne den Bedarf einer künstlichen Energiequelle – wir genießen, was eigentlich ein Privileg der Vögel ist – frei wie ein Adler über den Dingen zu schweben.

- das Gefühl der völligen Freiheit
- ein traumhaft schöner, spektakulärer Sport
- der Wille, sich mit dem Himmel zu verbinden, die Winde zu ergründen und die Kräfte zu nutzen
- die höchste Form, die die menschliche Flugsehnsucht erreichen kann
Wenn du das Fliegen einmal erlebt hast, wirst du für immer auf Erden wandeln, mit deinen Augen himmelwärts gerichtet. Denn dort bist du gewesen und dort wird es dich immer wieder hinziehen.
Segelfiegen ist kein Sport für reiche Leute, kein Luxussport
Segelfliegen ist aus der Not entstanden und es waren die Ärmsten und Armen des Volkes, die es vor rund 100 Jahren schufen: Handwerker, Studenten, stellungslose Kriegsflieger, die nicht vom Fliegen lassen konnten. Segelfliegen ist für Jedermann und Jederfrau auch heute noch so leistbar wie manch andere Hobbys. Wir halten gemeinsam die Flugzeuge in Schuss – erlernen dabei viel handwerkliches Geschick – sorgen uns um einen Flugbetrieb, wo jeder abheben darf und kümmern uns kameradschaftlich umeinander für eine gute Gemeinschaft. Segelfliegen ist ein unvergleichlicher Teamsport, der von der Natur und den Menschen, die ihn ausüben, lebt. Es ist eine abwechslungsreiche Mischung aus Gemeinschaft, Naturerlebnis, Technik und Abenteuer. Eine einzigartige und unvergleichliche Mischung aus Wagnis und purem Genuss.
Die Steuerung eines Segelflugzeugs funktioniert genauso wie bei einem Motorflugzeug, einem Jet oder Airliner, nur eben ohne Motor.
Segelfliegen ist die ursprünglichste und für viele Menschen auch die schönste Art zu fliegen.
Als Segelflugpilot verschmilzt man regelrecht mit der Natur, lernt sie zu verstehen und vor allem schätzen. Der Segelflieger bewegt sich genauso wie ein Storch oder Adler durch die Luft und nützt ihre unglaublichen Energiequellen aus. Immerhin fliegt der Storch, getragen von den Aufwinden der Sonnenenergie, von Afrika bis nach Österreich und das meist ohne Flügelschlag. Neben den Naturerlebnissen und den tollen Eindrücken, die bei jedem Flug unterschiedlich sind, ist auch die Technik beim Segelflug einzigartig: Die Flugzeuge sind extrem aerodynamisch und technische Meisterwerke, mit ähnlichen Materialien gebaut wie die Boliden in der Formel 1.
Auch mit unseren Segelflugzeugen können Geschwindigkeiten bis zu 280 km/h erreicht werden, während man lautlos über die Berge gleitet.
Das Segelflugzeug wird zuerst mittels einer Seilwinde oder einem Motorflugzeug auf eine Ausganghöhe von 400-1.000m gebracht. Danach nützt er die kostenlose und absolut umweltfreundliche Wind- und Sonnenenergie der Natur und freut sich über einzigartige Eindrücke, von denen die Menschheit vor 90 Jahren nur träumen konnte.
Findet der Segelflugpilot nach dem Start einmal keinen Aufwind so gleitet er mit ca. 0,6 m/s zu Boden und geht wieder landen. Erreicht er aber einen Aufwind, so kann er bis zu 3.000m hoch steigen, im Wellenaufwind (Beschreibung siehe unten) wurden bereits Höhen über 10.000m erreicht. Die Höhe wird mit dem Segelflugzeug dann in Strecke umgesetzt und man fliegt von Aufwind zu Aufwind. So werden von Spitzenpiloten Strecken weit über 1.000km erflogen und das ohne Benzin und Zwischenlandungen.
Das tolle am Segelfliegen ist aber, dass alle fliegerischen Wünsche und Bedürfnisse erfüllt werden: Egal ob man nur Genussflüge von kurzer Dauer oder auch Streckenflüge von mehreren Stunden machen will. Gleichzeitig kann das Segelfliegen bis ins hohe Alter betrieben werden.
Wie kommt ein Segelflugzeug in die Luft?
Mit einer Seilwinde wird das Segelflugzeug sehr kostengünstig (nur 6€) auf eine Höhe von 300-500 m gebracht. Diese Art zu starten wird in Linz-Ost am meisten genützt. Nach dem Ausklinken geht es gleich zum Pfennigberg, der fast immer Hangaufwind oder gute Thermik bietet.

Mittels eines Motorflugzeugs wird das Segelflugzeug in die Höhe gebracht. Der F-Schlepp hat den Vorteil, dass das Segelflugzeug auch über weitere Strecken, wie zum Beispiel ins Gebirge geschleppt werden kann.
Meistens wird der F-Schlepp von unseren Streckenflugprofis genützt.

Eigenstartfähige Segelflugzeuge haben im Rumpf einen Motor mit ausklappbarem Propeller und können so ohne jegliche Hilfe starten. Die Flugsportgruppe UNION Linz war bereits 1984 der 1. Verein in Österreich mit einem eigenstartfähigen Segelflugzeug. Heute geht die Entwicklung immer mehr in Richtung Elektromotoren.

Welche Aufwinde werden genützt um Höhe zu gewinnen?
Die Flugsportgruppe UNION Linz Piloten/innen nützen bei Westwind den Hangaufwind des Pfenningberges. Bei Westwind können so auch noch unerfahrene Piloten/innen sehr einfach ihre Flugstunden sammeln. Die Höhe des Hangwindes ist immer abhängig von der Windstärke und Höhe des Berges. In Linz werden im Hang Höhen von bis zu 1.000m erreicht. Im Gebirge werden die Alpen sogar für weitere Streckenflüge mit mehreren hundert Kilometern genützt.

Die Thermik (aufsteigende Warmluft) entsteht durch die Sonne, indem sie z.B. einen Ackerboden stark erwärmt. Die darüber liegende Luft wird dadurch wärmer und leichter als die Umgebungsluft und steigt in einem unsichtbaren Aufwindschlauch auf. Angezeigt wird diese Thermik oft durch die sog. Schönwetterwolken (Cumulus). Mit dem Segelflugzeug nützt man die Thermik, indem man kreisend diesen Aufwindschlauch zentriert.
Die Thermik kann auch sehr gut anhand eines Lagerfeuers beschrieben werden: Hier ist die Energie das Feuer (Sonne), der aufsteigende Rauch ist der Warmluftschlauch und die aufsteigenden Funken sind die Segelflugzeuge, die durch die aufsteigende Warmluft in die Höhe katapultiert werden. Wenn die Funken oben dann in die kalte Umgebungsluft rausfliegen, sinken sie wie die Segelflugzeuge zu Boden.
Die Thermik ist sehr abhängig von den meteorologischen Verhältnissen. Nicht jeder schöne Tag bringt gut thermische Verhältnisse. An guten Thermiktagen werden über Linz so aber auch Steigwerte bis zu 5m/s und Höhen bis zu 3.000m erreicht. Am besten ist die Thermik aber im Mühlviertel und Böhmerwald. Im Streckenflug gleitet der Streckenflieger von Thermik zu Thermik. An sehr guten Tagen gibt es sog. Thermikstraßen. Hier ketten sich Aufwindschläuche regelrecht zusammen und man kann sogar 100km ohne Höhenverlust gerade aus fliegen.

Das Wellenfliegen ist sehr speziell und nur bei seltenen Starkwindtagen möglich. Trifft ein starker Wind auf einen Berg wird bei günstigen Verhältnissen die Luftmasse zum Schwingen gebracht (ähnlich wie bei einer Wasserwelle). Diese “Wellen der Luft” können bis in die Tropopause reichen., während man lautlos über die Berge gleitet. Hier werden Höhen bis zu 10.000m erreicht. Selten aber doch werden bei Westwind auch am Pfenningberg Höhen bis zu 5.000m erreicht.
Diese Flüge sind nur mit Sauerstoffausrüstung und entsprechendem Kälteschutz möglich. Seit wenigen Jahren werden diese Südföhnlagen auch für Streckenflüge genützt. So konnte die FSG UNION Linz am 16.5.2013 den absoluten Streckenflugrekord des Flugplatzes Linz-Ost mit 1.156km erfliegen!
